Mittwoch, 7. Mai, 20.00 Uhr / Großer Saal
Andrei
Plesu Andrei Plesu, Philosoph und Kunsthistoriker, nach dem Sturz der Ceaucescu-Diktatur rumänischer Kulturminister und danach Außenminister, zur Zeit Direktor des New Europe College (der Partnerinstitution des Berliner Wissenschaftskollegs) in Bukarest, hat ein Buch über Engel geschrieben, das auch anregen kann, über den Menschen in dessen scheinbar aufgeklärter Kultur nachzudenken. Mit Andrei Plesu sprechen Otto Kallscheuer (»Die Wissenschaft vom lieben Gott«, 2006) und Pater Klaus Mertes (Rektor des Canisius Kollegs) über dessen Buch »Das Schweigen der Engel« (Berlin University Press). Zusammen mit dem Verein der Freunde und Förderer des Literaturhauses Berlin
Donnerstag, 8. Mai, 19.00 Uhr / Großer Saal
Bertolt
Brecht Anläßlich des 75. Jahrestages der Bücherverbrennung lädt Villa Aurora Forum Berlin in diesem Jahr drei Schriftsteller ein, die aus politischen Gründen ihr Heimatland verlassen mußten: Zeynel Kizilyaprak (Türkei), Amir Valle (Kuba) und Bashana Abeywardane (Sri Lanka). Moderation: Tanja Dückers. Die deutschen Texte liest Friedhelm Ptok. Zusammen mit der Atlantik-Brücke e.V., dem Heinrich Böll-Haus Langenbroich e.V. und der Heinrich Böll-Stiftung
Freitag, 16. Mai, 20.00 Uhr / Großer Saal
Franz Josef Tripp (1915–1978) arbeitete zunächst als Journalist und Schriftsteller und begann kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, seine Texte selbst zu illustrieren. 1960 erhielt er von dem Stuttgarter Thienemann Verlag den Auftrag, Zeichnungen für »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer« von Michael Ende anzufertigen. Es war der Beginn einer großen Karriere als Illustrator von Kinderbüchern. Sein Sohn Jan Peter Tripp, geboren 1945, studierte an der Akademie in Stuttgart und war von 1970 bis 1972 Meisterschüler bei Rudolf Hausner in Wien. Er ist bekannt durch seine Porträts von Dichtern, Politikern und Wirtschaftsmagnaten. Jan Peter Tripp lebt im Elsaß. Zur Eröffnung liest Jan Peter Tripp seinen Text »Querfeldein – auf der Suche nach Jupp«, der zur Eröffnung der ersten Ausstellung im Literaturhaus Stuttgart im September 2006 (Verlag Ulrich Keicher) erschienen ist. Die Ausstellung kann vor und nach den Abendveranstaltungen des Literaturhauses sowie auf Anfrage während der Büroöffnungszeiten (Mo.-Fr. 10-17 Uhr) besichtigt werden.
Mittwoch, 21. Mai, 20.00 Uhr / Großer Saal
Henryk
Bereska Henryk Bereska, geboren 1926 in Katowitz, gestorben 2005 in Berlin, war Redakteur des Aufbau Verlags, bis er 1955 aus politischen Gründen entlassen wurde. Fortan lebte er in Berlin und im märkischen Kolberg und übersetzte die polnischen Schriftsteller J. Andrzejewski, T. Borowski, T. Rosewicz, S. I. Witkiewicz, A. Zagajewski und C. Milosz. Henryk Bereska gehörte zu den Unterzeichnern gegen die Ausbürgerung Biermanns. Für seine Verdienste um die polnische Literatur in Deutschland erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Joachim Walther stellt den von Ines Geipel
edierten Band mit Tagebüchern von Henryk Bereska »Kolberger
Hefte« (Die verschwiegene Bibliothek in der Edition Büchergilde)
vor. Zusammen mit dem Teatr Studio Salzufer Berlin
Donnerstag, 22. Mai, 20.00 Uhr / Großer Saal
Jacques
Derrida Christian Linder, Essayist und Literaturkritiker, veröffentlichte in diesem Frühjahr einen großen Essay über Carl Schmitt »Der Bahnhof von Finnentrop. Eine Reise ins Carl Schmitt Land« (Matthes & Seitz Berlin), in dem er das Lebens-, Denk- und Schreibzentrum des wegen seiner Nähe zu den Nationalsozialisten nach 1945 lange tabuisierten Denkers vorstellt und kritisch beschreibt. Hanns Zischler und Jürgen Busche sprechen über dieses Buch.
Freitag, 23. Mai, 20.00 Uhr / Großer Saal
Der österreichische Autor Erich Hackl, geboren 1954 in Steyr, erzählt die Lebensgeschichte der Gisela Tenenbaum aufgrund von Gesprächen mit Familienmitgliedern, Freunden und Montaneros, jener Widerstandsgruppe, der sich die Studentin angeschlossen hatte. Ein Schicksal von zehntausenden Oppositionellen, die während der Militärdiktatur in Argentinien verschwunden sind oder ermordet wurden. Erich Hackl liest aus seinem Buch »Als ob ein Engel. Erzählung nach dem Leben«; Einführung und Gespräch: Klemens Renoldner. Zusammen mit dem Österreichischen Kulturforum Berlin
Samstag, 24. Mai, 14.00 Uhr / Charlottenburg & Literaturhaus
Sonntag, 25. Mai, 11.00 Uhr / Großer Saal
Sayed Kashua
Sayed Kashua, geboren 1975, lebt mit seiner Familie im
palästinensischen Teil des Dorfes Beit Safafa bei Jerusalem. Er
ist Filmkritiker und Schriftsteller. In seinem Roman »Tanzende
Araber« erzählt er ironisch und mit viel Humor von der schmerzhaften
Erfahrung einer gescheiterten Assimilation. Der Held des Romans, ein
palästinensischer Israeli, wird in ein jüdisches Internat
gesteckt, in dem er der einzige Araber unter lauter jüdischen Kindern
ist, was dazu führt, daß er sich anschließend weder
in der arabischen noch in der jüdischen Welt heimisch fühlt.
Zusammen mit der Jüdischen Volkshochschule Berlin
Mittwoch, 28. Mai, 20.00 Uhr / Großer Saal
Christian Wiese veröffentlichte u. a. 2003 den Band »Hans Jonas. Zusammen Philosoph und Jude« (Jüdischer Verlag).
Donnerstag, 29. Mai, 20.00 Uhr / Großer Saal
Jan
Philipp Reemtsma Rätselhaft, so Jan Philipp Reemtsma in seinem Großessay über »Vertrauen und Gewalt« (Hamburger Edition), ist nicht die Katastrophe – Nationalsozialismus und Holocaust -, sondern ihre Integrierbarkeit, »wir verrätseln die Katastrophe, um uns unsere Normalität nicht als permanente Irritation zumuten zu müssen«. Er untersucht die unterschiedlichen Ausprägungsweisen von Gewalt in der Moderne und konfrontiert sie mit deren Selbstbild, um zu fragen, welche Kräfte daran wirken, in sozial differenzierten Gesellschaften nie »das Ganze« mit seiner Neigung zu ausschließender Gewalt ins Spiel zu bringen. Jan Philipp Reemtsma stellt sein Buch vor und spricht mit dem Literaturkritiker Lothar Müller.
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